Esther Meier, Barbara Welzel (Hg.)
Die Schlosskirche in Bodelschwingh: Kirche, Adel und Dorf
Die Schlosskirche Bodelschwingh hat eine lange Geschichte. Als Gotteshaus für das Schloss und den Ort im 13. Jahrhundert errichtet, erfuhr sie mit der Einführung des reformierten Bekenntnisses eine radikale Umgestaltung. Das katholische Gotteshaus wurde zu einem reformierten Versammlungsraum. Doch verschwanden nicht alle Spuren der Vergangenheit, manche wurden sogar als bewusste Zeichen der Veränderung belassen. So gibt die Kirche mit ihrem materiellen Bestand noch heute unterschiedlichste theologische, kulturelle und soziale Bedeutungsebenen zu erkennen. Objekte der Innenausstattung wie Taufstein, Glasfenster oder Orgel sowie die Grablege samt heute verdeckten Grabsteinen der Familie von Bodelschwingh zeugen von Kontinuität und Wandel der religiösen Überzeugungen sowie des Nutzungskonzeptes der Kirche. Das Buch zeichnet den Werdegang der Kirche und ihrer Ausstattung nach und stellt eingehend ihre herausragenden Werke vor.
Unabhängig von der gegenwärtigen Religiosität und der derzeitigen kirchlichen Situation sind Kunstwerke in Kirchen Wissensspeicher von Theologie, Frömmigkeit, Gesellschaft und Politik. Die Reihe „ars ecclesia: Kunst vor Ort“ will die Forschung zu diesen Kunstwerken intensivieren und das erworbene Wissen an eine breite Öffentlichkeit weitergeben.