„Have we an American Art?“
Präsentation und Rezeption amerikanischer Malerei im Westdeutschland und Westeuropa der Nachkriegszeit
Amerikanische Malerei wird erst seit knapp fünfzig Jahren als eigenständig und maßgeblich von der europäischen Kulturszene wahrgenommen. In den späten 1940er Jahren trat New York neben Paris als Kunstmetropole der westlichen Welt und Ende der 50er Jahre gelangte eine „neue amerikanische Malerei“ in der Gestalt des Abstrakten Expressionismus zu einer internationalen Führungsposition.
„Have we an American Art?“ ist eine analytische Darstellung dieses Wandlungsprozesses innerhalb des transatlantischen Verhältnisses nach dem Zweiten Weltkrieg – eines Wandlungsprozesses, der nicht nur kunst- bzw. kulturgeschichtlicher Natur war, sondern mit tiefgreifenden politischen Kräfteverschiebungen zugunsten der Vereinigten Staaten einherging.
Die polemische These vom Abstrakten Expressionismus als „weapon of the Cold War“ wird anhand einer detaillierten Charakterisierung der ideologischen, politischen und faktischen Gegebenheiten und Entwicklungen nach 1945 weitgehend entkräftet. Dadurch können der transatlantische Diskurs über das Eigene und das Andere sowie die ästhetischen Qualitäten, die den Abstrakten Expressionismus zu einer in Westeuropa und speziell Westdeutschland erfolgreichen amerikanischen Malerei machten, deutlicher herausgearbeitet werden.
Grundlage der Analysen ist eine umfassende, auf bislang unveröffentlichtem Quellenmaterial basierende Dokumentation der im Zeitraum 1938–1962 in Westeuropa gezeigten Ausstellungen amerikanischer Malerei.
Diss. Bonn.