Ambiguitäten bei Horaz
Ausgangspunkt der Arbeit sind die von Horaz verwendeten Ambiguitäten. Ambiguitäten sind doppeldeutige Formulierungen und zwar in syntaktisch kleinem bis großem Rahmen. Durch diese, durch die lateinische Sprache möglichen, doppeldeutigen Verbindungen von Wörtern und Worten entstehen höchst komplexe Gedichtkonstrukte und -geflechte, die die ganze Aufmerksamkeit des Lesers erfordern - wenn er denn die Doppelsinnigkeit erfassen will. Ein Ergebnis der Arbeit ist zum Beispiel, dass Horazens Gedichte zweierlei Lesarten zulassen. Einmal die naheliegende einfache (zum Beispiel ein Panegyrikus auf Augustus), und einmal für den die Ambiguitäten bemerkenden Leser eine hintergründige Lesart. Die viel Kritik an Augustus und anderen römischen Lebensumständen sichtbar werden lässt.