Apokalypseillustration des 12. Jahrhunderts und weibliche Frömmigkeit
Die Handschriften Brüssel, Bibliothèque Royale Albert 1er, Ms. 3089 und Oxford, Bodleian Library, Ms. Bodl. 352
Zwei illuminierte Handschriften des 12. Jahrhunderts geben Aufschluß über ihre Entstehung und Benutzung: Brüssel, Bibliothèque Royale, Ms. 3089 und Oxford, Bodleian Library, Ms. Bodl. 352. Beide sind mit Apokalypseszenen illustriert, die eine ausschnittsweise, die andere mit vorgebundenem Bilderzyklus. Sie stammen aus einem Frauen- bzw. Doppelkloster am Hochrhein, und insbesondere der Brüsseler Codex wurde speziell für eine bestimmte Nonne mit genauen Vorstellungen für ihre Andacht geschaffen – wahrscheinlich sogar von ihr selbst.
Allein eine umfassende, interdisziplinäre Studie, die Kunstgeschichte, Paläographie, Musikwissenschaft und Frömmigkeitsgeschichte miteinander verbindet, konnte Licht in die bislang völlig unklaren Vorstellungen von zwei hochmittelalterlichen Handschriften bringen.
Diss. Regensburg 1997.