Aspekte der Farbwahrnehmung
bei Schülern im Alter zwischen 11 und 16 Jahren
Die Farbwahrnehmung war bislang ein von der Kunstpädagogik weitgehend vernachlässigtes Thema. So fehlten fundierte empirische Untersuchungen, welche den Zugang zur Farbe ähnlich exakt beschreiben, wie die zeichnerische Entwicklung. Diese Grundlagenarbeit versucht eine Lücke zu schließen und Ansätze für die weitere Forschung auf dem Gebiet zu liefern.
Die Reihe von insgesamt sieben Studien verknüpft Fragestellungen der Kunstdidaktik mit denen der Kognitionspsychologie und anderen mit Farbe befassten Forschungszweigen. Über 800 Probanden im Alter zwischen 10 und 16 Jahren lieferten die praktischen Testergebnisse. Sie belegen deutliche alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede im Zugang zur Farbe.
Die Befunde deuten zudem auf einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Farbvokabular Jugendlicher und der Wahrnehmung von Farbe: Wer in einem Bild mehr Farben entdeckt, verfügt häufig über einen breit ausgebauten Wortschatz an Farbnamen. Erstmals wird auch das Thema Farbenblindheit unter kunstdidaktischen Gesichtspunkten ausführlicher diskutiert. Schließlich wird am Beispiel der abstrakten Farbmischübungen der Sinn tradierter Methoden hinterfragt.
Diss. Augsburg 2001.
“Insgesamt bieten die Forschungen Martin Oswalds umfassende, für die Kunstpädagogik längst überfällige, aufschlussreiche Erkenntnisse zum Thema >Farbe<. Diese Publikation wird für lange Zeit ein Grundlagen- und Standardwerk der Ästhetischen Erziehung sein.” Georg Peez, BDK INFO 3/ 2004