Klaus-Jürgen Winkler (Hg.)
Baulehre und Entwerfen am Bauhaus 1919–1933
Das Bauhaus in Weimar, Dessau und Berlin (1919–1933) wollte mit seinem umfassenden künstlerischen Reformversuch im Verständnis der Moderne auch die Architektenausbildung neu beleben. Die Baulehre am Bauhaus, die hier erstmals in einem Überblick beschrieben wird, war von Anfang an als eine zentrale Ausbildungskomponente gedacht, konnte aber erst in der Dessauer Periode als eine solche realisiert werden. Vor dem Hintergrund der Bauhausidee gewann das Entwerfen, das hier von den weltbekannten Architekten Walter Gropius, Hannes Meyer, Mies van der Rohe, Ludwig Hilberseimer und anderen gelehrt wurde, durchaus eine neue Qualität.
Eine vergleichende Dokumentation und Analyse von zahlreichen überlieferten Studienarbeiten zeigt die Entwurfsmethoden und die Gestaltungsprinzipien in der Realität des Bauhauses und vermittelt für uns heute ein Bild, das das Experimentelle und die Schwierigkeiten sichtbar macht, aber auch die Modernität im Vergleich zu anderen Architekturschulen dieser Zeit. So war das Bauhaus keineswegs einförmig und pur rationalistisch, sondern bot ganz verschiedenen Modellen Raum, die zum Teil auch heute noch diskussionswürdig sind.