Die Gruppe „Kölner Progressive“ und ihr künstlerisches Umfeld (1920–1933)
Die Künstlergruppe „Kölner Progressive“ spielte nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Beginn der Hitlerdiktatur eine wichtige gesellschaftspolitische Rolle im Rheinland. Die Künstlergemeinschaft, mit Franz W. Seiwert, Heinrich Hoerle, Gerd Arntz und Otto Freundlich im Zentrum, hatte die Vision, innerhalb einer besseren Welt den Neuen Menschen für eine klassenlose Gesellschaft zu formen, wobei ihre politische Heimat zwischen Pazifismus, Sozialismus, Kommunismus und Anarchismus angesiedelt war. In Bezug auf die stilistischen Strömungen waren neben dem dominierenden Konstruktivismus die Richtungen Neue Sachlichkeit, Surrealismus und Abstraktion deutlich ausgeprägt.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Gruppe so gründlich zerschlagen, dass die Erinnerung an sie erst Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs allmählich wiedererwachte. Mit zahlreichen Dokumenten und Bildern aus vielen authentischen, teilweise bisher unbekannten Quellen entsteht ein umfassendes und lebendiges Bild dieser Künstlergruppe und ihres künstlerischen Umfeldes.