Die Handwerksmeister am Staatlichen Bauhaus Weimar
Die Handwerksmeister (Werkmeister) des Staatlichen Bauhauses in Weimar standen stets im Schatten der künstlerischen Leiter (Formmeister) der Werkstätten. Auch in der einschlägigen Bauhausliteratur werden sie, bis auf wenige Ausnahmen, häufig nur am Rande erwähnt. In der Rezeption dominieren die Namen Johannes Ittens, Lyonel Feinigers oder Oskar Schlemmers, doch kaum jemand erinnert sich an Helene Börner oder Reinhold Weidensee. Diese Publikation stellt die Werkmeister als Träger der handwerklichen Lehre am Bauhaus ins Zentrum der Betrachtungen und bemüht sich darum, eine Forschungslücke zu schließen.
Im Juli 1919 unterstrich Walter Gropius die Bedeutung des Handwerks für die Ausbildung am Bauhaus und wies den Handwerksmeistern jene entscheidende Bedeutung zu, welche die Lehre in Weimar so charakteristisch machte. Das Verhältnis zwischen Werk- und Formmeistern blieb jedoch zumeist gespannt und zwiespältig; gleichwohl bildet sich im Laufe der Zeit eine oft fruchtbare und erfolgreiche Zusammenarbeit heraus. Die bis heute bekannten und begehrten Produkte des Bauhauses jedenfalls wären ohne die Arbeit der Handwerksmeister nicht denkbar.
Diese Ausgabe versteht sich als Ergänzungsband zu den von Klaus-Jürgen Winkler herausgegebenen Bauhaus-Alben 1 bis 4.