Die loggia communis an der östlichen Adria
Der enorme Aufschwung der Bautätigkeit infolge der politischen Neuordnung der Kommunen ab Ende des 12. Jahrhunderts hat entlang der östlichen Adria, in Istrien und Dalmatien, dem ehemaligen Kolonialgebiet Venedigs, bis heute sichtbare Spuren hinterlassen. Der Kommunalpalast und die kommunale Loggia, oft gemeinsam in einem Gebäude untergebracht, avancieren, wie anderswo in Europa, unverzüglich zu zentralen Orten des öffentlichen Lebens.
Die historischen Anfänge der loggia communis in Europa lassen sich ab dem frühen Mittelalter verfolgen in der „laubia“ und „curia“ der Bischöfe und Fürsten, in denen meist Dokumente verfasst und Gerichtsverhandlungen abgehalten wurden. Die komplette Bestandsaufnahme kommunaler Loggien im Küstenstreifen von Triest bis Albanien aus der Zeit von Ende des 12. Jahrhunderts bis zum 18. Jahrhundert umfasst ca. vierzig erhaltene Bauwerke. Etwa die gleiche Anzahl ist nur noch archivalisch belegt. Mittels Fotodokumentation und Vermessung, Erforschung der Baugeschichte, Beschreibung und Deutung der heute geschützten Bausubstanz wird eine Rekonstruktion der Nutzung, der städtebaulichen und politischen Bedeutung dieser zum Teil monumentalen Bauwerke angestrebt.
“ ‘Die ‘Loggia communis’ an der östlichen Adria’ ist ein äußerst akribischer und fundierter Meilenstein zur Grundlagenforschung der Profanarchitektur eines wesentlichen Teils der östlichen Adriaküste. Zu hoffen bleibt, daß sich diesem passionierten Werk weitere Arbeiten der freien Kunsthistorikerin Marija Anderle zu diesem Thema anschließen werden.” Südost-Forschungen 63/64 (2004/2005)
Diss. Mainz 1999.