Kunsterfahrung an Originalen
Eine kunstpädagogische Aufgabe für Schule und Museum
Ausgehend von den gegenwärtigen kunstpädagogischen Tendenzen untersucht Ulrike Hess die Effizienz der Einbeziehung originaler Kunstwerke in die kunstpädagogische Praxis aus wahrnehmungspsychologischer Sicht und zeigt Angebote der Nutzung auf.
Einen besonderen Schwerpunkt legt sie dabei auf die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst, weil gerade diese durch Reproduktionen häufig nur mangelhaft wiedergegeben werden kann. Um die Notwendigkeit der Einbeziehung originaler Werke in die Kunstpädagogik zu begründen, werden theoretische Grundlagen zum Verlauf der sinnlichen Wahrnehmung und Rezeption genauer erörtert und ihre Abhängigkeit von Phantasie, Fühlen, Sehen, Sprechen, Interpretieren, Tätigsein usw. mit Blick auf den Rezeptionsprozeß und seine Bedingungen aufgezeigt.
Darüber hinaus wird gezeigt, wie rationale und sinnlich-praktische Vermittlungsprozesse miteinander verbunden werden können. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Kunstpädagogik im Sinne der Planung, Strukturierung und Organisation von Rezeptionsprozessen bilden die Grundlage für die dargestellten Praxisversuche.
In der Differenzierung, im produktiven Zusammenwirken von Kunst- und Museumspädagogik und in der Interaktion von historischer und aktueller Kunst – von Vertrautem und Unbekanntem – liegt die Spezifik der Untersuchung.
Diss. Erfurt.