Tagebücher des Sehens. Die Skizzenbücher Oskar Kokoschkas (1941–1973)
Geschichte, Funktion, Thematik und Verfahren. Mit Werkkatalog
Die bis heute weitgehend unveröffentlichten 57 Skizzenbücher Oskar Kokoschkas (1886–1980) nebst zahlreichen Einzelblättern, alle zwischen 1941 und 1973 entstanden, werden erstmals vollständig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Durch die Witwe des Künstlers, Olda Kokoschka, erhielt die Autorin die Möglichkeit, den gesamten Bestand der Bücher zu sichten, so daß sie in langjähriger Arbeit das vorliegende kritische Verzeichnis zusammenstellen konnte.
Der chronologische Katalog führt in die Entstehungsgeschichte, Thematik und Problematik der einzelnen Skizzenbücher ein und dokumentiert mit Abbildungen die über 1000 Skizzen. Ferner widmet sich die Abhandlung der eigentlichen künstlerischen Dimension der Zeichnungen und somit ihrer besonderen Bedeutung im Kontext des Gesamtwerkes.
Die Autorin untersucht, inwiefern die farbige Skizze als selbständiges Ausdrucksmittel anzusehen ist und geht gleichzeitig auf die inhaltlichen und thematischen Beziehungen ein, die diese Skizzen zu Malerei, Theaterentwürfen, Druckgraphik und Kokoschkas damaliger Kunstauffassung aufweisen.
Ein zentrales Thema bilden hierbei die Skizzen zu Werken abendländischer Kunst. Durch intensive Recherche wurden die Vorlagen für die meisten Skizzen ausfindig gemacht. Kokoschkas Skizzenbücher können teilweise als eine Art visuelle Tagebücher und Ort der künstlerischen Reflexion angesehen werden.
Diss. Münster 1996.