Japanische Keramik. Aufbruch im 20. Jahrhundert - Buchpräsentation und Vortrag
Dienstag, 17. Juni 2014, 18:30 Uhr. Kleiner Vortragssaal im Museum für Asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin. Takustr. 40, 14195 Berlin.
Es sind anwesend Gisela Jahn (Autorin), Prof. Jeong-he Lee-Kalisch (Herausgeberin der Reihe) sowie Dr. Bettina Preiß (Verlegerin).
Der sozio-ökonomische Wandel von 1900 bis 1945 veränderte die japanische Keramikszene grundlegend und brachte neue Bewertungen hervor: Keramik galt nun als Kunstobjekt; der Keramiker wurde als Künstler wahrgenommen. Daraus entstanden die Forderung nach öffentlichen und privaten Ausbildungs- und Ausstellungssystemen und Diskurse um Individualität und Originalität im Werk des Keramikers. Der erstarkende Nationalismus verdrängte die Begeisterung für westliche Keramik-Techniken und -Stile. Zudem wurden unter dem Einfluss des Kolonialismus die Keramik-Kulturen von Korea und China vereinnahmt. Parallel zur Erforschung der Tradition rückten einheimische Keramik-Stile wie die der Momoyama-Zeit (1573-1615), des Tee-Wegs und der Volkskunst (Mingei) in den Fokus. Die Kriegssituation reglementierte die Keramikproduktion, drängte zu propagandistischen Motiven und besonderer Beachtung der japanischen Keramik-Traditionen.
Die Publikation stellt die Stilentwicklungen anhand der Porzellanherstellung in Seto und der Werkstattkultur in Kyoto dar. Reich bebilderte Porträts der bedeutendsten Keramiker und ein wissenschaftlicher Anhang zu Fachtermini, Zeittafeln und Künstlerbiographien runden den Überblick über die japanische Keramik des frühen 20. Jahrhunderts ab.
Veranstaltet von: Ostasiatische Kunstgeschichte des Kunsthistorischen Instituts, FU Berlin| Staatliche Museen zu Berlin - Museum für Asiatische Kunst | Mit freundlicher Unterstützung des Japanisch-Deutschen Zentrums Berlin, der Gesellschaft für Ostasiatische Kunst und der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin |
Nachricht veröffentlicht am 28.05.2014
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