Carsten Sobik, Martina Lüdicke (Hg.)
„Landleben“ in Hessen
Prozesse von Umbruch und Veränderung
Auf dem Land fand in den letzten 60 Jahren ein grundlegender Strukturwandel statt. Nicht nur die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe hat sich erheblich reduziert, so dass kaum noch von bäuerlichen Strukturen die Rede sein kann. Auch verlieren die ländlichen Regionen an Menschen, während in Großstädten und Ballungsräumen ein stetes Anwachsen der Bevölkerung zu verzeichnen ist. Die Auseinandersetzung der Empirischen Kulturwissenschaft mit den Gegenstandsbereichen der „Ländlichen Räume“ und der „Ländlichen Kultur“ hat in den letzten Jahren wieder einen Aufschwung erfahren, gehören diese Themenfelder doch mit zum klassischen Kanon kulturanthropologischer Forschungsarbeit.
Die Beiträge in diesem Band widmen sich den Fragen, wie sich das ländliche Leben in den letzten Jahrzehnten verändert hat, an welchen Phänomenen sich dies beschreiben lässt, welche Folgen damit für die Orte und die Menschen verbunden sind und wie diese damit umgehen. Übergeordnete Entwicklungen werden dabei ebenso angesprochen, wie lokale Beispiele Einblicke in die Praxis geben. Und dabei zeigt sich, wie erfindungsreich Dorfgemeinschaften ihre Orte lebenswert machen und wie integrativ die ländlichen Gemeinden wirken können.