Bilder anschauen - den eigenen Augen trauen
Bildergespräche
Was passiert, wenn wir uns Bilder anschauen? Wie wirkt ein Bild - was löst es in uns aus? Heute nehmen wir den größten Teil unserer Informationen über unterschiedliche Bildmedien auf. Bilder wirken über ihre ästhetische Struktur - dies gilt für Malerei, Film, Fernsehen, Video, für Werbung und Kunst. Wollen wir uns der Bilderflut erwehren, müssen wir uns diese ästhetische Wirkungsstruktur bewußt machen.
Gabriele Sprigath hat in den IG-Metall-Bildungsstätten Lohr und Sprockhövel die Ausstellung „Arbeiter in der Kunst" betreut: sie hat dort mit den Kursteilnehmern (Metallarbeiter) Bildergespräche durchgeführt und auf Tonband aufgenommen. In ihrem Buch stellt sie dieses empirische Material mit ihrer Methode der Bildbetrachtung vor: Bilder anschauen beginnt beim Gefallen - oder Nichtgefallen - und reicht bis zu der Erkenntnis, wie das Bild auf uns wirkt. Dabei erobert der Betrachter sich ein Stück Selbstbewußtsein. Die Autorin stellt diese Vermittlungsmethode als Bestandteil gewerkschaftlicher Kulturarbeit dar.
Gabriele Sprigath, 1940 geb., Kunstwissenschaftlerin, Lehrtätigkeit an Universitäten und in der Erwachsenenbildung, Redaktionsmitglied der Zeitschrift „ tendenzen", Spezialgebiete: Probleme der Kunstwahrnehmung und kunsthistorische Forschungen u.a. zum Problemfeld des Realismus und zur Entstehung der Kunstkritik.