ars ecclesia: Kunst vor Ort
Die Kolloquiums- und Buchreihe „ars ecclesia: Kunst vor Ort“ will die Forschung zu Kunstwerken, die in Kirchen aufbewahrt werden, intensivieren und das erworbene Wissen an eine breite Öffentlichkeit weitergeben.
Kunstwerke in Kirchen sind bedeutende kulturelle Zeugnisse der christlich geprägten Kultur des Abendlandes. Ihr künstlerischer Wert ist oftmals beachtlich und ihr Aussagevermögen hinsichtlich kulturhistorischer Fragestellungen überaus bedeutsam. Unabhängig von der gegenwärtigen Religiosität und der derzeitigen kirchlichen Situation sind sie Wissensspeicher von Theologie, Frömmigkeit, Gesellschaft und Politik. Sie sind konfessions- und religionsübergreifende Kulturobjekte, die von der Ideen- und Lebenswelt einzelner Regionen, Individuen und Religionsgemeinschaften zeugen.
Dennoch ist unser Wissen um Kunstwerke, die noch heute in Kirchenräumen ihren Platz haben, im Verhältnis zum Wissen um Bildwerke in Museen sehr lückenhaft. Mangelhaftes oder fehlendes Bildmaterial und wenige oder abseitig platzierte Publikationen erschweren die Forschung. Das akademische Interesse richtet sich häufig auf die Untersuchung zentraler Orte sowie auf Werke von Künstlern, die zum (ungeschriebenen) Kanon gehören. Neben der dezentralen Lage vieler Kirchen trägt eine oftmals eingeschränkte Zugänglichkeit das ihre dazu bei, dass viele bedeutende Kunstwerke kaum eine überregionale Bekanntheit erlangen. So steht die herausragende Bedeutung der Werke im Sakralraum im Gegensatz zu ihrer vergleichsweise geringen Beachtung in Öffentlichkeit und Wissenschaft.
Die Kolloquien „ars ecclesia: Kunst vor Ort“ wollen auf dieses Missverhältnis reagieren und dabei den zwei Polen der Kunstwerke im Sakralraum Rechnung tragen: Die Werke müssen dem wissenschaftlichen Standard entsprechend erforscht werden, doch ihre Eigentümer – in der Regel die Kirchengemeinden – sind keine kunsthistorischen Fachleute. Das Projekt möchte deshalb neue Forschungen anregen und eine Publikationsplattform bieten, die Einzelinitiativen wirksam bündelt, überregional verbreitet und vernetzt. Zudem will „ars ecclesia“ einen Wissenstransfer ermöglichen, indem es die Forschungsarbeiten einem interessierten Laienpublikum zugänglich macht. Um den beiden konzeptionellen Grundpfeilern Wissenschaft und Wissenschaftstransfer Genüge zu tun, werden die Forschungsergebnisse am Ort der Sakralwerke in Form von Kolloquien zur Diskussion gestellt. Es folgt jeweils eine Veröffentlichung in allgemeinverständlicher Sprache. Dieses Vorhaben soll zu neuen Erkenntnissen führen und eine Brücke zwischen akademischer Forschung und nichtakademischem Publikum schlagen.
Reihenherausgeber
Reihentitel
-
Die evangelische Stadtkirche in Bad Wildungen: Bildort / Erinnerungsort
Band 9
Esther Meier, Barbara Welzel (Hg.)
-
Peter Breuer (um 1472–1541)
Forschungsperspektiven auf die Sakralkunst in der Zwickauer Region am Vorabend der Reformation
Band 8
Thomas Pöpper, Susanne Wegmann (Hg.)
-
Die evangelische Kirche in Bad Arolsen
Geschichte, Architektur, Ausstattung
Band 7
Birgit Kümmel, Esther Meier (Hg.)
-
St. Viktor in Schwerte und seine Kunstwerke
Band 6
Niklas Gliesmann, Esther Meier, Barbara Welzel (Hg.)
-
Lüneburg: Sakraltopographie einer spätmittelalterlichen Stadt
Band 5
Peter Knüvener, Esther Meier (Hg.)
-
Die ehemalige Klosterkirche der Zisterzienserinnen in Netze
Band 4
Esther Meier, Birgit Kümmel (Hg.)
-
-
Die Marienkapelle in Frankenberg
Wallfahrtsort im Wandel der Zeiten
Band 2
Birgit Kümmel, Esther Meier (Hg.)
-
"dergleichen man in Teutschland noch nicht gesehen"
Die Deckengestaltung der Idsteiner Unionskirche
Band 1
Esther Meier (Hg.)