FOTOGESCHICHTE - Heft 138
Fotografie und Medizin. Von der Glasplatte zur Simulation
Die Medizin hat den Körper fest im Blick. Es gibt kaum einen Bereich der Gesellschaft, der mehr Bilder produziert als die moderne Medizin. Diese reichen vom klassischen Röntgenfoto über Ultraschall, Endoskopie, Computer- und Magnetresonanztomografie bis hin zur Positronen-Emissionstomografie oder anderen hochkomplexen Techniken.
Dennoch steht die kulturwissenschaftliche sowie foto- und medienhistorische Analyse dieser bildgebenden Verfahren und ihrer Vorläufer noch am Beginn. Dieses Themenheft beschäftigt sich mit der Geschichte, Produktion, Präsentation und Rezeption medizinischer Bilder. Die Autorinnen und Autoren analysieren insbesondere die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen den technischen und ästhetischen Aspekten der medizinischen „Fotografie“.
BEITRÄGE
Sarah Sandfort: Konstruktion der Wirklichkeit. ‚Digitale Bilder‘ in der Radiologie.
Lara Huber: Die visuelle Autorität des Technischen. Der Fall des Neuroimaging.
Christian Vogel: Epistemischer Sinn und ästhetische Wirkung. Das Betrachten von Röntgenbildern im Schaukasten, 1896–1930.
Vera Dünkel: Zwischen Memento mori und Spektakel. Frühe Aufführungen von Röntgenbildern des Körpers im kulturgeschichtlichen Kontext.
Christiane Arndt: Fantastische Bazillen. Fotografie in der Gesundheitserziehung der Familienzeitschriften des 19. Jahrhunderts.
Anna Lammers: Hohe Auflösung. Das Verschwinden des Menschen durch die MRT in Marilène Olivers Werk „Family Portrait“ (2002).
REZENSIONEN
Thomas Steinfeld: Ken Jacobson, Jenny Jacobson: Carrying off the Palaces: The Lost Daguerreotypes of John Ruskin, London: Bernard Quaritch Publishers, 2015.
Steffen Siegel: Tanya Sheehan, Andrés Mario Zervigón (Hg.): Photography and its Origins, London: Roudtedge 2015.
Anton Holzer: Peter Stephan Jungk: Die Dunkelkammern der Edith Tudor-Hart. Geschichten eines Lebens, Frankfurt a. M.: Fischer 2015.
Margarethe Szeless: Jason E. Hill, Vanessa R. Schwartz (Hg.): Getting the Picture. The Visual Culture of the News, London, New York: Bloomsbury 2015.
Anton Holzer: Jorge Ribalta (Hg.): Not yet. On the reinvention of documentary and the critique of modernism. Essays and documents (1972–1991), Madrid: Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, 2015.
Anja Guttenberger: Roxana Marcoci, Sarah Hermanson Meister: From Bauhaus to Buenos Aires. Grete Stern and Horacio Coppola, New York: Museum of Modern Art 2015.
Margareth Otti: Andres Lepik, Hilde Strobl (Hg.): Zoom! Architektur und Stadt im Bild, Köln: Verlag der Buchhandlung Walther König, 2015; Hans Bunge (Hg.): Ernst Scheel. Fotograf 1903–1986, München/Hamburg: Dölling und Galitz Verlag 2015.
FORSCHUNG
Isabelle Haffter: Utopie, Heil, Paradies. Eine Wissensgeschichte theatraler Glückskulturen in der Schweiz und in NS-Deutschland, 1933–1945.
Joao Arthur Ciciliato Franzolin: „Der ganzen Nation soll die Aufgabe und die Arbeit unserer Wehrmacht immer nähergebracht werden“. Die Geschichte der Zeitschrift Die Wehrmacht (1936–1944).
Evelyn Runge: Image Capture. Arbeits- und Produktionsbedingungen von Fotojournalisten im digitalen Zeitalter.