Claudia Lillge (Hg.)
FOTOGESCHICHTE - Heft 148
Tiere sehen
Tiere sehen uns an. Und Menschen sehen Tiere an, immer und immer wieder: in der Werbung, auf Kalendern, auf Postkarten, in Fotobänden und in der Wissenschaft. Häufig befriedigt Tierfotografie tief verankerte Seh- und Sehnsüchte. Diese sind Ausdruck von Nähe- und Distanzbeziehungen, von Verlust- und Bedrohungsängsten ebenso wie von Gefühlen der Überlegenheit und Unterwerfung.
Die Autorinnen und Autoren dieses Hefts beleuchten die unterschiedlichen Funktionen der Tierfotografie vom 19. bis ins 21. Jahrhundert und führen uns zu einigen ihrer markanten Kontexte: Landwirtschaftsausstellung, Habitatdiorama, Safaritourismus, Trophäenjagd, Haustierhaltung, Tötungsstation, Straßengraben und Forschungseinrichtung.
BEITRÄGE
Bernd Stiegler: Von Tieren und Menschen. Die Landwirtschaftsausstellung in Paris 1856
Dörthe Wilke-Kempf: Das posierte Tier. Zur Fotografie von Tierpräparaten
Claudia Lillge: Safari. Trophäenjagd in David Chancellors Fotobuch Hunters
Jessica Ullrich: Zeugenschaft und Trauerarbeit in der zeitgenössischen Tierfotografie
Roland Borgards: Gorilla mit Kätzchen. „Making Kin“ in Koko’s Kitten
REZENSIONEN
Cornelia Brink: Reinhard Matz: Fotografien verstehen, hg. von Bernd Stiegler, Köln: Verlag der Buchhandlung Walter König, 2017
Miriam Halwani: Die große Geschichte der Photographie: Die Anfänge, in Zusammenarbeit mit dem MoMA New York hg. und mit Texten von Quentin Bajac, Lucy Gallun, Roxana Marcoci und Sarah Hermanson Meister u.a., München: Schirmer/Mosel 2017
Nicola Hille: Ulrich Hägele: Experimentierfeld der Moderne. Fotomontage 1890–1940, Tübingen: Tübinger Vereinigung für Volkskunde e.V., 2017
Eva Tropper: Vida Bakondy: Montagen der Vergangenheit. Flucht, Exil und Holocaust in den Fotoalben der Wiener Hakoah-Schwimmerin Fritzi Löwy, Göttingen: Wallstein Verlag, 2017
FORSCHUNG
Katja Böhlau: Ein gebrochenes Verhältnis? Männlichkeiten in der Modefotografie der DDR