Thomas Steinfeld, Valentin Groebner (Hg.)
FOTOGESCHICHTE - Heft 149
Kann man das wegwerfen? Fotografie, Gedächtnis, Ökonomie
Abfall, Archivgut, Sammlerstücke. Das Ende der Analogfotografie hat aus allen ihren Produkten Zeugnisse einer unwiderruflich vergangenen Epoche gemacht. Im digitalen Zeitalter werden analoge Fotografien neuen ästhetischen und ökonomischen Auswahlkriterien unterworfen. Sie beginnen in neuen Umlaufbahnen zu zirkulieren, die mit ihren ursprünglichen Herstellungszwecken und Gebrauchskontexten häufig wenig zu tun haben. Aus privaten Ansichtskarten werden Museumsobjekte, Negative werden komplexe Archivgüter, und banale Pressefotos und nüchterne Industrieaufnahmen Kunstwerke. Das Themenheft „Kann man das wegwerfen?“ beleuchtet den Umgang mit der analogen Fotografie des 19. und 20. Jahrhunderts am Beginn der digitalen Ära.
BEITRÄGE
Jan von Brevern: Praxis und Theorie der Bilderflut
Valentin Groebner: Der Eisberg der Fotos: Vergängliche Bilder, massenhaft
Dennis Jelonnek: Von der Bildfläche verschwunden? Die Vergänglichkeit von fotografischen Sofortbildern zwischen Mythos und Memento
Mirco Melone: Fotografische Geschichte: Index, Archiv und Zirkulation
Bernd Stiegler: Fotografie zwischen Wegwerfobjekt und Kulturgut
FORSCHUNG
Bei Mao in China. Peter Pfrunder im Gespräch über den Fotojournalisten Walter Bosshard
Anne Vitten: Professionalisierung und Vernetzung. Berufsfotografinnen im 19. und 20. Jahrhundert
Frank Biederstaedt: Die Geschichte der gewerblichen Fotografie in Vorpommern zwischen 1839 und 1880
REZENSIONEN
Birgit Hammers: Ingried Brugger/Lisa Ortner-Kreil (Hg.): Man Ray, Heidelberg/Berlin: Kehrer, 2018
Anton Holzer: Jakob Tuggener, hg. von der Jakob Tuggener-Stiftung, der Fotostiftung Schweiz und dem Steidl Verlag, Göttingen: Steidl, 2018