„Als die Währung aus den Fugen geriet – Geldnot und Notgeld in Deutschland und Österreich 1914–1924“
- Vortrag
- Mittwoch, 01.12.2021, 18:00
- Sigmund Freud Privatuniversität Wien
- Sigmund Freud Privatuniversität Wien, Österreich
Der Kulturhistoriker Dirk Schindelbeck, Autor des Buches Notgeld. Zu schön, es auszugeben, spricht über das Phänomen des Notgelds.
Die Inflation der Jahre 1914 bis 1923 traf die Verliererstaaten des Ersten Weltkriegs Deutschland und Österreich besonders hart. Bereits während des Krieges war schon bald das zu Rüstungszwecken eingeschmolzene Münzgeld aus dem Verkehr verschwunden, sodass Städte und Gemeinden versuchten, den Kleingeldmangel durch Ausgabe eigenen Papiergeldes aufzufangen. Doch die vielen unterschiedlich bedruckten Scheine führten schnell zur Bildung eines Sammlermarkts. Da jeder nicht eingelöste Schein einen Reingewinn für die Stadtkasse bedeutete, wollte jede Gemeinde möglichst attraktives Notgeld ausgeben.
Wie man in Deutschland und Österreich auf lokaler Ebene dabei vorging, sowohl im Wettlauf um die Gunst der Sammler als auch im Bestreben, mit der rapiden Geldentwertung Schritt zu halten, zeigt der Vortrag anhand reichen Quellen- und Bildmaterials.